Friday For Future – Top oder Flop

Von Generation WOW28.06.2019

Aus aktuellem Anlass widmet Meins-Autorin Angi Brinkmann ihre Kolumne diesmal unserer Jugend – und feiert deren Engagement für unsere Umwelt.

Als ich 16, 17 war, trugen wir lila gefärbte Haare, Armeehosen, Holzclogs, Sticker mit NO FUTURE und waren schlicht gegen alles. Die nachfolgende Generation gab dann die Millennium-Spaßgesellschaft. Und die heutige Jugend, tja, die richtet ihr Augenmerk nur noch auf ihre Smartphones? Von wegen. Dank des schwedischen Teenagers Greta Thunberg stehen unsere Kinder auf – und für etwas ein: unser Klima. Jeden Freitag demonstrieren weltweit Millionen Schüler für Fridays for Future.

Diese schlauen Kinder haben den Politikern jede Menge voraus. Sie wissen: Der Countdown für unsere Erde läuft. Nur scheint man das Ticken weder in Berlin noch in anderen Staaten zu hören. Da werden Jahr für Jahr ungescholten Klimaziele nicht erreicht. Wird der Druck zu groß, verbieten die Regierenden Trinkhalme und Wattestäbchen. Was für ein Hohn! Wie recht die Schulstreiker haben, wenn sie die Geduld verlieren und lauthals auf die Straße gehen. Sie wehren sich gegen das Versagen der politisch Verantwortlichen. Wir brauchen dringend Gesetze, die unseren Planeten schützen. Vorschriften, die uns alle in die Verantwortung nehmen, nachhaltig zu leben. Den Klimawandel nicht anzugehen ist eine reale Bedrohung! Insbesondere für die jungen Demonstranten und ihre Kinder, die sie hoffentlich einmal in diese Welt setzen werden.

Die Miesmacher würde ich am liebsten durchs Ozonloch pusten!

Wer etwas gegen die Freitags-Proteste hat, stärkt die Macht der Zauderer in Berlin. Diese Miesmacher würde ich am liebsten durchs Ozonloch pusten – auf Nimmerwiedersehen! Ich bin stolz auf unsere Jugend. Von mir bekommen die Klimakämpfer eine glatte Eins und sollen weitermachen, bis die Regierungen endlich die Ärmel hochkrempeln. Bleibt so laut, mutig und standhaft, ihr tollen jungen Leute! Und nutzt die Schulzeit zum Demonstrieren – die sogenannten Erwachsenen nehmen euch viel eher wahr, wenn ihr den Klimawandel über die Schulpflicht stellt.

Und euch schnarchlangsamen Politikern möchte ich auch was sagen: Wer selbstverliebt tönt, den Klimaschutz sollten die Schüler Fachleuten überlassen, der möge mit diesem Besen in den eigenen Reihen kehren. Würden wir Politik Profis überlassen, wären die Ränge leer. Kaum ein Minister unter euch hat doch wirklich gelernt, was er heute verantwortet. Ich wünsche mir Krankenschwestern und Altenpfleger im Gesundheitsministerium und Klimaforscher im Umweltministerium. Dann würde sich was bewegen…

 

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